Gemeinde Berg

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Konzept klimaneutrale Kommunalverwaltung

Das Land Baden-Württemberg will bis zum Jahr 2040 „klimaneutral“ werden. Die Gemeindeverwaltung in Berg möchte dieses vom Land vorgegebene Ziel bestmöglich unterstützen und daher einen aktiven Beitrag zur Zielerreichung leisten. Bereits 2016 wurde seitens der Verwaltung eine unterstützende Erklärung zum Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg abgegeben, in der die Gemeinde Berg sich formal das Ziel einer „klimaneutralen“ Verwaltung bis zum Jahr 2040 gesetzt hat.

In der täglichen Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde werden in der Verwaltung in verschiedenen Bereichen Treibhausgasemissionen verursacht. Angefangen bei der Versorgung der kommunalen Liegenschaften mit Strom und Wärme, über die Bereiche Trink- und Abwasser, den kommunalen Fuhrpark bis hin zur örtlichen Straßenbeleuchtung. Überall dort wo Energie benötigt wird, entstehen auf direktem oder indirektem Wege letztlich auch Emissionen von klimaschädlichen Treibhausgasen.

Die Gemeindeverwaltung in Berg ist sich dessen vollends bewusst und strebt daher an, ihren Treibhausgasausstoß bis zum Jahr 2040 sukzessive zu verringern. Um den Worten auch Taten folgen zu lassen, hat die Gemeinde Berg bereits 2021 gemeinsam mit den Nachbargemeinden Baienfurt und Baindt eine koordinierende Personalstelle zur „klimaneutralen“ Kommunalverwaltung geschaffen.

Das Konzept zur „klimaneutralen“ Gemeindeverwaltung in Berg

Die Gemeinde Berg ist Vorreiter im Bereich des Klimaschutz in der Verwaltung. Daher wurde mittlerweile durch die Verwaltung auch ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet, mit welchen Maßnahmen sich die Energieverbräuche der Verwaltung verringern lassen und wie es zukünftig gelingen kann, die weiterhin benötigte Energie zu möglichst großen Anteilen aus regenerativen Quellen bereitzustellen.

Das Konzept „klimaneutrale“ Gemeindeverwaltung Berg 2040 wurde vom Gremium am 15. Mai 2024 beschlossen und soll zukünftig als Praxishilfe dienen, wie die Verwaltung der Gemeinde Berg ihre Energieverbräuche sowie die hieraus resultierenden Treibhausgasemissionen merklich verringern könnte.

Die Gemeinde Berg gehört damit zu den ersten Kommunen in Baden-Württemberg, welche ein eigenes Konzept erstellt hat, mit dem das für alle Kommunen verpflichtende Ziel einer „Klimaneutralität“ in der Verwaltung in konkrete Maßnahmen überführt wird.

Das vollständige Konzept Konzept „klimaneutrale“ Gemeindeverwaltung Berg 2040 kann hier heruntergeladen und eingesehen werden.

Die Anforderungen an die zu erfassenden Bereiche und bezüglich der Bilanzierung im Rahmen eines solchen Konzepts, sind im „Leitfaden Klimaneutrale Kommunalverwaltung Baden-Württemberg“ des Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, verbindlich und einheitlich für alle Kommunen in Baden-Württemberg geregelt. Zu erfassen sind demnach die Energieverbräuche von kommunalen Liegenschaften, die Energieverbräuche der kommunalen Straßenbeleuchtung, die Energieverbräuche im Zusammenhang der Trinkwasserversorgung und Abwasseraufbereitung sowie die Energieverbräuche des kommunalen Fuhrparks und der Dienstreisen. Der maßgebliche Leitfaden kann hier eingesehen und heruntergeladen werden.

Die Energie- und Treibhausbilanz der Berger Gemeindeverwaltung

Im Folgenden werden nun kurz die Energieverbräuche des Jahres 2021 dargestellt. Zwar liegen der Verwaltung bereits neuere Energiedaten bis 2023 vor, allerdings fehlen hier die für deren Bilanzierung nötigen finalen Emissionsfaktoren von Strom, Erdgas, Heizöl und anderen Energieträgern. Diese Daten werden seitens der Statischen Ämter zumeist erst nach ein bis zwei Jahren veröffentlicht. Entsprechend den Vorgaben des Leitfadens sind bei den kommunalen Liegenschaften alle kommunalen Gebäude außer vermietete Gebäude und soziale Wohnbauten zu erfassen, weshalb in Berg derzeit die Energieverbräuche von zehn kommunalen Liegenschaften zu berücksichtigen sind.

Energieverbräuche der Verwaltung für 2021

  • 141.230 kWh Strom für Gebäude (elektronische Geräte, Licht, IT, Gebäudetechnik...)
  • 601.282 kWh Heizöl (hochgerechnet auf 365 Tage)
  • 215.997 kWh Erdgas und schätzungsweise 63.000 kWh Trockenholz
  • 125.377 kWh Strom für die Straßenbeleuchtung im gesamten Gemeindegebiet
  • 14.454 kWh Strom für die lokale Trinkwasserversorgung
  • 257.420 kWh Strom im Abwasserbereich (inklusive dem Gemeindeanteil am Strom der beiden Abwasserzweckverbände Mittleres Schussental und Mariatal)
  • 11.461 Liter Diesel und 287 Liter Benzin für den Betrieb der 13 Fahrzeuge des kommunalen Fuhrparks (Verwaltung, Bauhof, Feuerwehr, Trinkwasserzweckverband)
  • 7.535 zurückgelegte Kilometer mit Privat-PKWs im Rahmen von Dienstreisen

Der aus diesen Energiemengen resultierende Treibhausgasausstoß wird nach den international gültigen Standards des Greenhouse Gas Protocol bilanziert. Daraus ergibt sich für die Verwaltung der Gemeinde Berg eine Gesamtemission von 539 Tonnen Treibhausgasen im Jahr 2021.

Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien

Bisher gibt es in Berg drei Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dachflächen (Schule, Rathaus, Kinderhaus Staudenwiese), wovon sich die Anlagen auf den Dächern von Rathaus und Kinderhaus Staudenwiese, beide im Besitz der Gemeinde befinden. Eine weitere Anlage auf dem Dach des Sozialhauses soll zeitnah umgesetzt werden. 

Maßnahmen zur Erreichung einer „klimaneutralen“ Verwaltung

Daten aus der Vergangenheit sind zwar interessant anzuschauen, aber für die Zukunft doch relativ unwichtig. Entscheidend ist viel mehr, mit welchen Mitteln die Energieverbräuche der Verwaltung zukünftig erheblich verringert werden können. Daneben gilt es künftig, die weiterhin benötigte Energie zu möglichst großen Teilen aus regenerativen Quellen wie Sonnenenergie, Erdwärme, Wärme aus der Umgebungsluft, Wärme aus Grundwasser, Holz, vorhandener Abwärme und weiteren Quellen, bereitzustellen. 

Der Großteil des vorliegenden Konzepts widmet sich in Form von Maßnahmensteckbriefen denkbaren Maßnahmen, mit denen sich innerhalb der fünf Kernbereiche Energie einsparen lässt und Treibhausgase vermeiden lassen.  Besonders wichtige Maßnahmen und angedachte Maßnahmen der kommenden Jahre werden dort zudem separat dargestellt. Entscheidend ist nämlich stets die praktische Umsetzung von klimaschutzrelevanten Maßnahmen und nicht die „graue“ Theorie.

Zu den besonders wichtigen Maßnahmen zählen

  • energetische Sanierungen von Gebäuden mit Fokus auf Maßnahmen zur Verbesserung der Wärmedämmung
  • Umstellung der derzeit heizölbetriebenen Heizzentrale des Schulareals (Grundschule, Kinderhaus, Sporthalle, Turn- und Festhalle) auf regenerative Wärmequelle(n)
  • vollständige Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED
  • Errichtung neuer Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern
  • Sensibilisierung von Nutzerinnen und Nutzern kommunaler Gebäude zu einem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Energie

Wichtige Maßnahmen auf dem Weg zu einer „klimaneutralen“ Gemeindeverwaltung

2021

  • Schaffung einer vom Land Baden-Württemberg geförderten koordinierenden Personalstelle zur „klimaneutralen“ Kommunalverwaltung (gemeinsam mit den Nachbargemeinden Baienfurt und Baindt)

2022

  • Einführung einer Dienstanweisung Energie
    Die seit 01. November 2022 gültige Dienstanweisung Energie dient der Festlegung von Zuständigkeiten im Energiebereich sowie der verbindlichen Regelung von Heiztemperaturen und Lichtstärken. Die Dienstanweisung gilt für alle Nutzerinnen und Nutzer kommunaler Gebäude der Gemeinde Berg.

2023

  • Einführung eines kommunalen Energiemanagements
    Die Gemeinde Berg hat in den vergangenen Jahren ein Energiemanagementsystem zur Überwachung der Energieverbräuche kommunaler Gebäude mit entsprechender Software eingeführt. Durch regelmäßiges Verbrauchsmonitoring können auftretende Störungen und Auffälligkeiten damit zumeist frühzeitiger erkannt und behoben werden, als dies noch in der Vergangenheit der Fall war.

2024

  • Neubau Kinderhaus Staudenwiese
    Neubau eines Kinderhauses entsprechend dem Effizienzhaus 40-Standard und unter Verwendung nachhaltiger Baumaterialien, allen voran von Holz.
    • Beheizung des Gebäudes mittels Erdwärme
    • Photovoltaikanlage mit ca. 20 kWp
       
  • Konzept „klimaneutrale“ Gemeindeverwaltung Berg
    Als eine der ersten Kommunen in Baden-Württemberg, hat die Verwaltung der Gemeinde Berg ein eigenes Konzept zur „klimaneutralen“ Verwaltung erarbeitet. Der Fokus des Konzepts liegt dabei auf einem umfassenden Maßnahmenkatalog mit Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Verwendung erneuerbarer Energien. Dieses Konzept wurde am 15.05.2024 vom Berger Gremium beschlossen.

 

 

Ansprechpartner zur „klimaneutralen“ Verwaltung

Gemeindeverwaltung Berg
Herr Florian Sascha Roth
Koordinator für eine klimaneutrale Kommunalverwaltung – 
gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft BW
Bergstraße 35
88276 Berg

Telefon: 0157 80661690
E-Mail: klima(@)b-gemeinden.de

Persönlich vor Ort im Berger Rathaus ist Herrn Roth i. d. R. dienstags im Zeitraum von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr.