Vereinsgründung Solidarische Gemeinde Berg e. V.
Berg feiert die Gründungsversammlung des Vereins
Solidarische Gemeinde Berg e. V.
„Mir haltet zsamma“ - mit diesem Vorsatz hat sich die Gemeinde Berg 2022 auf den Weg gemacht, das generationsübergreifende Miteinander zu stärken sowie ein gutes Älterwerden im Ort zu unterstützen. Den Anschub dazu hatten die Caritas Bodensee-Oberschwaben, das katholische Dekanat und der Landkreis sowie die Friedrich-Schiedel-Stiftung mit dem Projekt „Solidarische Gemeinde“ gegeben. Eine Initiative, die in Berg auf fruchtbaren Boden traf: Was 2022 mit regelmäßigen Markfahrten nach Weingarten begann, hat nicht zuletzt auch durch die Nutzung eines ehemaligen Kinderhauses viele Initiativen nachgezogen und sich bis heute zu einem eigenständigen Verein entwickelt.
Am vergangenen Donnerstag, 5. Juni 2025 nun konnte Bürgermeisterin Manuela Hugger zur Gründungsversammlung des Vereins mehr als 110 Bergerinnen und Berger im Bürgersaal des Rathauses begrüßen.
Alle Aktiven aus der Aktionsgruppe Vereinsgründung, Mitglieder der Steuerungsgruppe des Solidarischen Gemeinde-Projektes, die Koordinatorinnen Susanne Haudek und Barbara Sohler hatten den Abend über Wochen vorbereitet - mit dem Ziel, die Vereinsgründung nicht zu einer allzu bürokratischen Angelegenheit werden zu lassen.
Davon zeichneten die beschwingten Musikeinlagen des Bläserensembles unter der Leitung von Sarah Berner, ein üppiges Buffet, gezaubert von fleißigen Damen der Berger Landfrauen sowie die vielen lebendigen Berichte der Aktiven aus den mehr als ein Dutzend Projekten, die bislang bereits beim Projekt Solidarische Gemeinde -und dort meist im neuen Berger Treff in Ettishofen- angesiedelt sind.
Als Ehrengast konnte Bürgermeisterin Hugger Reinhard Friedel, den Dezernenten für Arbeit, Soziales und Bildung des Landkreises Ravensburg begrüßen wie auch Christian Mayer, den neuen Leiter Solidarität im Alter der Caritas Bodensee-Oberschwaben. Auch Pfarrer Steffen Erstling sowie Diakon Gerhard Marquard unterstützten die Vereinsgründung.
Manuela Hugger blickte in ihrer Begrüßung noch einmal zurück auf ein paar bisherige Meilensteine wie die Bürgerbeteiligung, die Schaffung eines großzügigen Begegnungsortes und auch die Projektschmiede, bevor Barbara Sohler, Koordinatorin der Gemeinde, die vielen Ehrenamtlichen zu Wort kommen ließ, die mit ihrem Engagement dem Projekt Leben einhauchen: Insgesamt 16 Projekte laden derzeit ein zu Begegnung - beim gemeinsamen Spielen, Singen oder Stricken, beim Erzählcafé, bei den kollektiven, kostenlosen Ausfahrten oder dem Gemeinsam-schmeckt’s besser-Mittagstisch. Tatkräftige Unterstützung leisten die Aktiven im Projekt „Wahl-Oma“, spielerische Bildung die Muttersprachlerinnen mit dem Projekt Spanisch für Kids. Und wer Lesestoff sucht, der kann sich jederzeit im Offenen Bücherregal bedienen. Der Bau einer Outdoorküche unter dem Stichwort „Backhaus“ ist eines der anlaufenden Projekte - die allesamt, so betonte Bürgermeisterin Hugger, von vielen fleißigen Ehrenamtlichen mit viel Herzblut entwickelt, ausprobiert und perfektioniert werden. „Um unsere liebenswerte Gemeinde noch lebenswerter zu machen“, freute sich Manuela Hugger.
Danach wurde Schritt für Schritt die Vereinsgründung vollzogen. Bürgermeisterin Hugger als Versammlungsleiterin führte durch den Abend, Joachim Sautter aus der ebenso umsichtigen wie umtriebigen Aktionsgruppe Vereinsgründung stellte die Satzung vor, seine Mitstreiter Wolfgang Dierig und Rainer Stierle erklärten den Mitgliedsantrag und wie hoch die Beiträge sind – nämlich 15€ für Einzelpersonen oder 25€ für Familien. Nach der Aussprache und einer Forderung nach Korrektur des Mindestalters auf 14 Jahre zur Ausübung des Stimmrechtes in der Mitgliederversammlung wurde die Satzung per Mehrheitsbeschluss beschlossen. Dem Hinweis aus den Reihen der Anwesenden, im Vereinsnamen den Zusatz „Berg-im-Schussental“ zu berücksichtigen, wird Rechnung getragen, sofern es bei der Vereinsanmeldung bereits eine „Solidarische Gemeinde Berg e.V.“ geben sollte.
83 Anwesende nutzten an jenem Abend direkt die Möglichkeit, Gründungsmitglied zu werden und damit ihre Solidarität zu demonstrieren, 12 Familien und acht Einzelpersonen unterschrieben noch an Ort und Stelle einen Mitgliedsantrag, etliche Vereins-Abgesandte signalisierten ihre Unterstützung und kündigten an, Mitglied werden zu wollen. (Spoiler: Mittlerweile -gut anderthalb Wochen nach der Gründungsveranstaltung- landen täglich weitere Mitgliedsanträge bei uns im Rathaus. Das macht uns sehr stolz. zeigt es doch, dass wir mit der Idee der Vereinsgründung genau richtig lagen. Doch zurück zur Gründungsversammlung.)
Nach einer kurzen, persönlichen Vorstellung der insgesamt sechs Bewerberinnen und Bewerber um einen Sitz im fünfköpfigen Vorstand konnten alle Anwesenden von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und in geheimer Wahl für die einzelnen BewerberInnen stimmen.
Dank des spontanen Einsatzes von Ehrengast Reinhard Friedel wie auch von Michele Sforza (der auch Amtsleiter im Landratsamt ist, allerdings lediglich als interessierter Berger Bürger anwesend war) verlief die Auszählung der Stimmen reibungslos, so dass Bürgermeisterin Hugger um kurz nach 21 Uhr die Wahlergebnisse verkünden konnte:
Der Vorstand des Vereins Solidarische Gemeinde Berg e. V. setzt sich zusammen aus: Angela Buck, Wolfgang Dierig, Maria Dollinger, Joachim Sautter und Rainer Stierle. Als Rechnungsprüfer konnten Andrea Amann und Robert Köberle gewonnen werden.
Die Gründungsversammlung endete mit einem lockeren Austausch, bei dem bereits neue Projektideen ausgetauscht wurden und sich die Gäste einig waren: Bei uns in Berg wird nicht nur über Solidarität gesprochen sondern Solidarität gelebt.